Kursnummer | 3H01030202 |
Dozent |
Christian Marx
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Datum | Dienstag, 10.10.2023 16:00–19:00 Uhr |
Gebühr | kostenlos |
Ort | Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde (Nicolaiplatz 28) |
Ein Workshop in Kooperation mit der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde
*Der Titel des Kurses gerbit sich aus dem Buches von Elvira Manthey: "Die Hempelsche", Das Schicksal eines deutschen Kindes, das 1940 vor der Gaskammer umkehren durfte, Frankfurt/Main, 2021 (erstmals veröffentlicht 1994).
Am Brandenburger Nicolaiplatz töteten die Nationalsozialisten von Januar bis Oktober 1940 über 9.000 Männer, Frauen und Kinder im Rahmen der sogenannten "Aktion T4". Insgesamt ermordeten die Verantwortlichen reichsweit bis August 1941 rund 70.000 Menschen. Diese Euthanasie-Verbrechen richteten sich gegen psychisch Kranke, Menschen mit Behinderungen und sozial Unerwünschte.
Die achtjährige Elvira Hempel aus Magdeburg war unter ihnen. Als Insassin der Heilanstalt Uchtspringe wurde sie im September 1940 in die Tötungsanstalt am Nicolaiplatz gebracht - und überlebte. Sie ist eine von insgesamt 32 Menschen, die vor der Gaskammer umkehren konnte.
Nach dem Krieg heiratete sie und veröffentlichte 1994 ihre Biografie. Sie verstarb 2014.
Anhand ihres Lebensweges versuchen wir, u.a. diese Fragen zu beantworten:
Warum wurde sie zur Tötung ausgewählt? Wer waren die Täterinnen und Täter? Warum errichteten die Verantwortlichen auf dem ehemaligen Zuchthaus-Gelände am Nicolaiplatz eine von sechs "Euthanasie"-Tötungsanstalten? Was wussten die Menschen in der Stadt? Wurden die Verbrechen geahndet? Was erinnert heute an diesem Ort an die Ermordeten?
Keine Vorkenntnisse erforderlich.
Ab 14 Jahre